Unverhofft kommt oft, so könnte man sagen. Geplant war an diesem Freitag Abend eigentlich das Konzert einer guten Freundin zu fotografieren. War schon lange ausgemacht und ich hatte mich drauf gefreut.
Doch dann am Mittwoch die Nachricht: Die Kirchenruine Wachau wird saniert. Ab nächste Woche. Sie wird nie mehr so sein wie sie gerade ist. Ein Blick in die Wetter- App: Gutes Wetter ist nur am Samstag zu erwarten. Sonntag nicht. Sich für eine Sache zu entscheiden war nicht leicht, aber beides nicht zu schaffen. Wachau ist es geworden.
Sicher hat sich Constantin Lipsius, nach dessen Plänen die Kirche zwischen 1865 und 1867 erbaut wurde, die Zukunft seines Bauwerks etwas anders vorgestellt. Ursprünglich eine der schönsten Krichen in der Umgebung von Leipzig, wurde zuerst das Kirchenschiff durch Luftminen im zweiten Weltkrieg zerstört.
Und das das DDR- Regime keinen besonderen Wert auf die Erhaltung von Kirchen legte ist wohl allgemein bekannt. So musste 1978 der Turm teilweise abgerissen werden.
Aber trotzdem, oder gerade deshalb, ist dieses Gotteshaus wohl eines der beeindruckendsten in dem ich je stehen durfte. Vielleicht liegt es an den fast komplett fehlenden Hinweisen auf einen bestimmten Glauben. Oder an der Offenheit dieses Ortes. Wenn man im Inneren steht kann man den Himmel sehen. Man hört das Rauschen der Blätter im Wind. Man fühlt sich von den Mauern geschützt, aber nicht eingesperrt. In anderen Kirchen fühlt man oft das Gegenteil.
OK, ich gebe zu, dass Wetter muss passen. Sonst fällt das Gefühl der Freiheit schnell ins Wasser.
Und für ordentliche Fotos ist gutes Wetter auch besser. Also Samstag. Freitag Abend hinfahren. Natürlich feiern. Kurz schlafen. Frühstück, Fotos, Mittag, Fotos. Sonnenuntergang, ab nach Hause. Hört sich stressig an, war es auch. Aber es hat sich gelohnt. Nicole hat auch ein kleines Video dazu gemacht. Falls jemand halsbrecherische Action sehen will, circa bei Minute 1:00. 😉
Natürlich schreit diese Location nach Großformat. Und nach Panorama. Zum Glück sind wir zu zweit. Nicole hat mal wieder den „Russen“ (Horizont) ausgegraben und ich habe die Linhof mit Dia und S/W bestückt.
Zuerst die Bilder aus der Panorama Kamera. Ich bin immer wieder beeindruckt, was Nicole aus der Kamera raus holt:
Und zu guter Letzt die Bilder aus der Linhof:
Ja, der Ritt hat sich gelohnt. Am Sonntag wurde das Wetter, wie vorhergesagt, schlecht und am Montag rückte der erste Bautrupp an…
Tolles Projekt. Eure Arbeiten finde ich sehr spannend.
Danke. 🙂